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1842 entschlossen sich in Neisse/Schlesien vier Frauen (Clara Wolff, Maria Merkert, Mathilde Merkert und Franziska Werner), ein religiöses Leben zu führen und ambulant Kranke in deren Wohnungen zu pflegen. Nach großen Schwierigkeiten und Anfeindungen erkannte der Breslauer Fürstbischof Heinrich Förster die Gemeinschaft 1859 an. Zwei Schwestern der Gründungsgruppe waren zu diesem Zeitpunkt bereits bei der Ausübung der Krankenpflege gestorben, die anderen beiden, Maria Merkert und Franziska Werner, wurden die ersten Generaloberinnen.
Als Rechtsträger für die Einrichtungen der Gemeinschaft wurde die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth gegründet. Ein Erlass des preußischen Königs Wilhelm I. machte sie 1864 zur juristischen Person, nachdem die Schwestern im dänischen Krieg Verwundete gepflegt hatten. Die endgültige päpstliche Bestätigung machte die Gemeinschaft 1887 zu einer Kongregation päpstlichen Rechts.
Das Mutterhaus befand sich zunächst in Neisse, wurde aber 1890 nach Breslau verlegt. Aufgrund der Vertreibung der deutschen Schwestern kam es nach dem Zweiten Weltkrieg nach Reinbek bei Hamburg. Um der internationalen Ausrichtung der Schwesterngemeinschaft besser Rechnung zu tragen, nahm die Generalleitung 1974 ihren Sitz in Rom.
Die Tätigkeitsgebiete weiteten sich im Laufe der Zeit aus. Neben die Krankenpflege trat die Fürsorge für Kinder und alte Leute, die Betreuung von Frauen in Notsituationen, Gemeindearbeit und Katechese und der Unterricht in Schulen.
Die Gemeinschaft wuchs sehr rasch. Aus den vier Schwestern des Jahres 1842 waren 1875 bereits 468 geworden. Nach einem Rückgang aufgrund des Kulturkampfes stieg die Schwesternzahl um 1900 auf fast zweitausend und erreichte 1939 vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihren höchsten Stand mit über 4.800. Seitdem ging die Mitgliederzahl zurück und liegt heute bei etwa 1.700, davon etwa 330 in Deutschland. Die Schwestern arbeiten gegenwärtig in Deutschland, Polen, Litauen, Tschechien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Italien, Israel, Brasilien, Russland, Ukraine, Georgien und Bolivien. Früher gab es auch Niederlassungen in Estland, Lettland, Ungarn, Malawi, in der Schweiz und in den USA.
In Deutschland waren die Elisabethschwestern in fünf Provinzen organisiert. Die Provinzhäuser lagen in Reinbek bei Hamburg, Berlin, Halle, Dresden und Hofheim. 2003 wurden diese Provinzen zu einer einzigen „Provinz Deutschland“ mit dem Provinzhaus in Berlin zusammengeschlossen. Traditionell sind die Elisabethschwestern auch als „Graue Schwestern“ bekannt. Diese anfangs volkstümliche Bezeichnung, die auf die Farbe der von den ersten Schwestern getragenen Kleidung zurückgeht, war bis 1968 der offizielle Name der Gemeinschaft. Da die Bezeichnung „Graue“ jedoch in manchen Ländern, wohin die Gemeinschaft sich ausgebreitet hatte, abwertend klang, strichen die Schwestern sie aus ihrem Namen. Sie nennen sich seitdem „Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth“.
Die Schwestern verstehen sich in erster Linie als Ordensgemeinschaft. Angesichts der umfangreichen beruflichen Arbeit präzisierten die Konstitutionen von 1987 ihren Stellenwert für die Schwestern. „Die Berufstätigkeit nimmt in unserem Ordensleben einen breiten Raum ein. Wir wollen in ihr aber nicht unsere letzte Erfüllung suchen, sondern sie durch eine positive Einstellung als Auftrag Christi erkennen. ... Unser Apostolat beschränkt sich ... nicht auf äußeres Tun. Es umfasst unser ganzes Sein. ‚Nicht was ihr tut, ist von größerer Bedeutung, sondern das, was ihr als dem Herrn geweihte Frauen seid.’“ Die Schwesterngemeinschaft versteht sich nicht als Arbeitsverband. „Unser Apostolat erwächst aus der Liebe Christi, die wir durch den Heiligen Geist in der Berufung an uns selbst erfahren haben. Vor jeder äußeren Tätigkeit ist es unsere Aufgabe, die Gegenwart Christi in unserer Mitte zu bezeugen.“
Die Rechtsträgerin der Kongregation ist weiterhin die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth, eine Stiftung öffentlichen Rechts mit Sitz in Reinbek bei Hamburg. Sie ist Trägerin von Krankenhäusern, Altenheimen und anderen sozialen Einrichtungen.
Quelle: Wikipedia