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ESCOM (vormals Schmitt Computersysteme GmbH) war ein Unternehmen, das sich mit dem Handel und der Herstellung von Computern und Computerzubehör befasste.
Manfred Schmitt aus Darmstadt hatte im Jahre 1983 in seiner Musikgeschäftekette Orgel-Schmitt begonnen, auch Computer anzubieten. 1991 wurde die „Schmitt Computersysteme GmbH” in „ESCOM Computer GmbH” umfirmiert. Die Marke ESCOM entstand aus der Zusammensetzung des Buchstaben „S” (gesprochen „ES”) von Schmitt und „COM” für Computer.
Im Jahre 1993 übernahm die ESCOM AG (Heppenheim) die insolvente, jedoch an der Börse notierte HAKO Foto AG aus Bochum. Mit der nachfolgenden Umfirmierung der HAKO Foto AG war die ESCOM AG dann börsennotiert. Ihr Geschäft wuchs so schnell, dass sie 1994 bereits 11,2 % des deutschen PC-Marktes beherrschte. Der Umsatz betrug 2,35 Milliarden D-Mark. Es gehörten mehrere hundert Verkaufsläden in zehn europäischen Ländern zu ESCOM. ESCOM hatte es zum deutschlandweit zweitgrößten PC-Verkäufer nach Vobis geschafft. ESCOM fertigte in Heppenheim auch selbst – in dem Sinne, dass vorgefertigte Komponenten wie Hauptplatinen, Gehäuse, Festplatten usw. montiert wurden („Assemblierer“ oder auch ugs. „Schrauber“).
ESCOM-Aktionäre waren unter anderem das damals noch in Familienhand befindliche Versandhaus Quelle (25 %), der PC-Hersteller bzw. Chiplieferant Siemens-Nixdorf (12,5 %), die damals noch nicht mit der Hypo fusionierte Bayerische Vereinsbank (16 %) und die Gold-Zack Werke AG (7 %). Der Rest der Aktien befand sich im Streubesitz und in der Hand des Gründers.
ESCOM agierte im PC-Markt als aggressiver Niedrigpreisanbieter, mit chronisch niedrigen Margen und daher hohem Risiko. Der entscheidende Einbruch passierte zum Weihnachtsgeschäft 1995, als man als scheinbares Schnäppchen größere Mengen von Intel-Pentium-Prozessoren mit 75 MHz einkaufte und sie sich für Weihnachten auf Lager legte. Da die Konkurrenz aber zu nur geringfügig höheren Preisen schon PCs mit 90 MHz Taktfrequenz anbieten konnte, blieb ESCOM auf den Lagerbeständen sitzen, was sich als fatal erwies. Die deutsche ESCOM Vertriebsgesellschaft stand aber trotz dieser Einkaufsfehlentscheidungen zum Weihnachtsgeschäft 1995 noch relativ gut da.
Es waren strategische Fehlentscheidungen, die endgültig zum Untergang führten. Problematisch war die Beteiligung an einem Joint Venture für Monitore zusammen mit einem koreanischen Monitor-Hersteller mit Fabrikationsstätte in Irland, der Monitore mit einer sehr hohen Fehlerrate produzierte. Im Ehrgeiz der Expansion auf ganz Europa führte der Aufkauf einer englischen und einer holländischen Computervertriebskette zu Verlusten. Die Lagerbestände dieser Ketten – insbesondere die der englischen – waren bezogen auf den Umsatz außerordentlich hoch und verursachten entsprechende Verluste. Diese Verluste zusammengenommen bedeuteten für ESCOM das Ende.
Im Geschäftsjahr 1995 wiesen die Bilanzen Escoms 185 Mio. DM Verluste auf. Die Hauptaktionäre unternahmen nichts zur Rettung. Im folgenden Frühjahr musste daraufhin Konkurs angemeldet werden.
Quelle: Wikipedia