Geschichte der Schoeller - Bleckmann AG - Nostalgie-Aktien

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Geschichte der Schoeller - Bleckmann AG

Aktienhistorie

Schoeller Stahlwerke
Schoeller Stahlwerke AG
(1868 Ternitzer Walzwerk- und Stahlfabrikations-Actien-Gesellschaft)
Rechtsform  Aktiengesellschaft
Gründung  1862 Alexander von Schoeller & Alfred Krupp (1847 Theresienhütte am Ternitz, 1855/56 Ternitzer Eisenwerke Reichenbach)
Auflösung  1924 (Fusion mit Bleckmann Stahlwerke AG zur Schoeller-Bleckmann Stahlwerke AG)
Sitz  Ternitz NÖ
Branche  Stahlproduktion und -verarbeitung


Die Schoeller Stahlwerke wurden 1862 in Ternitz durch Alexander Ritter von Schoeller (1805–1886) gegründet, der bereits früher mit Alfred Krupp (1812–1887) die Berndorfer Metallwarenfabrik gründete. Sie übernahmen die Ternitzer Eisenwerke Reichenbach, die 1855/56 aus der Theresienhütte am Ternitz des aus Gumpendorf stammenden Stahlwarenfabrikant Franz Müller sen. (Firma Martin Müller und Sohn), der sie 1847, nach Eröffnung der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn 1842, gegründet hatte.

Im Jahr 1868 wandelte Alexander von Schoeller mit der Beteiligung von Hermann Krupp (1814–1879) das Unternehmen in die Ternitzer Walzwerk- und Stahlfabrikations-Actien-Gesellschaft um. Erst 1883 werden die Anteile des inzwischen verstorbenen Hermann Krupp von seinem Sohn Arthur Krupp (1856–1938) zurückgekauft. Nach Alexanders Tod legte sein Nachfolger und Neffe Gustav Adolph von Schoeller (1826–1889) aus wirtschaftlichen Gründen die Filialen in Hirschwang und Edlach an der Rax mit dem Ternitzer Werk zusammen. Nach dem Tod von Gustav erwarb dessen Vetter und Universalerbe Sir Paul Eduard von Schoeller (1853–1920) nach Rückzug seines Bruder Philipp Wilhelm von Schoeller (1845–1916) aus dem Unternehmen die Kruppschen Anteile und wurde Alleinbesitzer. Er führte grundlegende Modernisierungsmaßnahmen durch und die hier produzierten Stahlsorten konnten sich auf dem Weltmarkt durchsetzen. Unter seiner Leitung erreichte das Werk die größte wirtschaftliche Ausdehnung. Nach ihm übernahm sein Vetter Richard Schoeller (1871–1950) das Unternehmen.
Bleckmann Stahlwerke
Bleckmann Stahlwerke AG
(Hammerwerk Phönix, 1874 Bleckmann Stahlwerke, 1920 Phönix-Stahlwerke Joh. E. Bleckmann)
Rechtsform  Aktiengesellschaft
Gründung  1862 Johann H. A. Bleckmann (Hammer Phönix, Eisenrecht 1360)
Auflösung  1924 (Fusion mit Schoeller Stahlwerke AG zur Schoeller-Bleckmann Stahlwerke AG)
Sitz  Mürzzuschlag Stmk
Branche  Montanwesen, Stahlproduktion und -verarbeitung

Die Bleckmann Stahlwerke gehen zurück auf das Mürzzuschlager Hammerwerk Phönix, welches Johann H. A. Bleckmann 1862 vom Fürsten Sulkowsky erwarb. Die Eisenhämmer in Mürzzuschlag gehen auf das Hochmittelalter zurück, im Jahr 1360 bekam Mürzzuschlag von Herzog Rudolf das Eisenrecht für „alleinige Produktion von Kleineisen“ zwischen Leoben und dem Semmering zugesprochen.

Bleckmann baute sie zwischen 1863 und 1874 zu dem integrierten Hüttenwerk Bleckmann Stahlwerke AG aus. Später kamen im Ortsteil Hönigsberg der Neuhammer und die Sagmühl dazu, beide wurden zu Walzwerken umgebaut. Zu dieser Zeit waren rund 600 Arbeiter beschäftigt, diese Zahl stieg während des Ersten Weltkrieges auf fast 3000 Leute samt den Kriegsgefangenen an. Das Unternehmen produzierte mit modernen Tiegelgussstahlöfen ab 1864 und den ersten Siemens-Martin-Öfen (seit 1874) Klingen- und Werkzeugstahl. Der Ingenieur Max Mauermann entwickelte 1912 rostbeständigen Stahl. Darauf basierte der Weltruf von Phönix Stahl. Bleckmanns Söhne Eugen und Walter übernahmen nach dessen Tod das Unternehmen.

Fusionen und Firmenstruktur ab 1924

Richard Schoeller vereinigte 1924 die Bleckmann Stahlwerke AG mit den Stahlwerken Schoeller AG zur Schoeller-Bleckmann Stahlwerke AG und übernahm die Gesamtleitung. Im Jahre 1933 übertrug er das Unternehmen an seinen Neffen: Unter der Führung von Philipp Alois Schoeller (1892–1977), „der sich ‚seit 1936 dem Nationalsozialismus auf Gedeih und Verderb verschrieben hatte‘, wie es in der Studie über ‚Österreichs Banken im Nationalsozialismus‘ (Verlag C. H. Beck) heißt“, entwickelte sich Schoeller-Bleckmann zu einem bedeutenden Unternehmen der österreichischen Rüstungsindustrie für den Zweiten Weltkrieg. Schoeller war schon im österreichischen Ständestaat vor 1938 illegales Parteimitglied der NSDAP, hatte vor 1938 bis 1945 hohe Funktionen als Interessensvertreter der Industrie inne. So war er zwischen 1938 und 1945 Präsident der Handelskammer in Wien und wurde von Hitler mit dem Titel Wehrwirtschaftsführer ausgezeichnet.

Die Schoeller-Bleckmann Stahlwerke AG wurden nach dem Krieg bis auf einen kleinen Restbereich umfangreich demontiert, der schließlich im Jahre 1946 verstaatlicht wurde. Anschließend kam es in den Nachkriegsjahren zu einem neuerlichen wirtschaftlichen Aufschwung.

                                                                                                                                                                                                               

Quelle: Wikipedia

 
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